Schufa Auskunft nacht §34 Bundesdatenschutzgesetz lohnt sich!
Juni 7th, 2010 von chems
Ich habe vor ca. einem Monat an die mir bekannten größeren Auskunfteien Deutschlands einen Brief gesendet, in welchem ich die betreffenden Unternehmen dazu auffordere, die Daten preiszugeben, welche über mich gespeichert sind (§34 Bundesdatenschutzgesetz). Des Weiteren forderte ich die Übermittlung aktueller Scoringwerte an.
Heute nun kam der erste Brief – in diesem Fall Schufa – an. Mir war klar, dass Handyverträge immer in der Schufa stehen, sowie Konto / Kreditkarte etc. Ich empfand es aber als interessant, dass Nachfragen von Unternehmen nach Bonität gestellt werden. So hatte ich Beispielsweise 2 Anfragen von Conrad drin (Beides mal Bestellungen auf Rechnung), sowie einer großen Modemarke.
Nach der Auflistung der Einträge, bekommt man den aktuellen Scoringwert für sich persönlich mitgeteilt. Dieser wird laut Brief aller 3 Monate neu gebildet. Ich sah bei mir einen sehr sehr hohen Wert, also scheine ich laut Schufa extremst solvent zu sein.
Das wirklich extremst erschreckende war nun folgendes: 2 Seiten weiter, bei der allgemeinen Übersicht: Hier werden mir die Wahrscheinlichkeiten in Zusammenhang mit verschiedenen möglichen Bonitätsabfragen (ob Kredit, Telekommunikationsunternehmen, Hypotheken, Handel, …) dargestellt. In diese Zahlen fließen ja auch die Wahrscheinlichkeiten ähnlich gelagerter Fälle mit ein, sowie die allgemeinen Daten des Umfeldes etc. Dabei war interessant, dass ich noch absolut solvent für Banken bin, bei Sparkassen/Genossenschaftsbanken jedoch einige Abstriche bekam, wobei ich mir nicht erklären kann weshalb. Ich weis ja nicht, ob es einen Zusammenhang zwischen „Bei den privaten Banken bezahle ich immer Kredite, Genossenschaftliche sind mir egal“ in Deutschland besteht.
Interessant ist auch, dass die Schufa bei einer Zahlungswahrscheinlichkeit von Beispielsweise 93% von einem „zufriedenstellenden bis erhöhtem Risiko“ spricht, schon ein paar kleine Prozentpünktchen später von einem „sehr geringen Risiko“.
Insgesamt habe ich nach dem Lesen dieses Briefes ein gewisses „Bauchkrummeln“. Obwohl ich insgesamt extremst gute Scoringwerte sehen konnte, schickt die Schufa als „Erfüllungswahrscheinlichkeit“ einen Wert an Conrad, welche mehr als 35% von der richtigen Bonität abweicht. Da fragt man sich schon, wie solche „statistischen Werte“ zustande kommen.
Nach diesem Artikel kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Ich für meinen Teil bin in meiner negativen Meinung bestätigt, wenn ich auch überrascht war, dass alle gespeicherten Daten wenigstens stimmen 😉
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